The Great American Songbook
Zum Jubiläum in der Alten Kirche
Mit „Let The Sun Shine In“, stehenden Ovationen und drei Zugaben endete am 16. November das kleine Jubiläumsjahr unseres Chores. Nach der Beethoven-Messe, die „20 Jahre KALOBRHI“ eingeleitet hatte, bedeutet unser drittes Cross-Over-Projekt „The Great American Songbook“ den Abschluss eines ereignisreichen und musikalisch anspruchsvollen Jahres.
Nach der Premiere im Spiegelzelt im Oktober hatten wir das Ensemble um elf Streicher erweitert und als klassischen Höhepunkt das „Agnus Dei“ von Samuel Barber ergänzt.
Elmar hatte viele Streicherarrangements selber handschriftlich zu Papier gebracht und bis kurz vor Konzert noch Sorge, dass sich zu viele Fehler eingeschlichen hätten („Ich habe bestimmt ein paar Vorzeichen vergessen.“). Es ging alles gut.
Die Alte Kirche, welche uns jedes Mal zu beflügeln scheint, so oft wir dort auftreten, erstrahlte in amerikanischem Blau-Weiß-Rot (Licht: Christian Köhler, besten Dank!) und korrespondierte mit unserem Outfit, mit dem sich alle wieder besondere Mühe gegeben hatten.
Start war das Irving-Berlin-Medley, und wieder einmal zeigte sich, was auswendiges Singen für Energien freisetzt. Keine störenden Notenmappen vor der Nase, freier Blick auf Elmars motivierendes Dirigat (O-Ton Michaela: „Immer wenn ich auf Elmar sah, wurde alles gut.“ Dem ist nichts hinzuzufügen), die Musik wird fröhlicher, der Gesang freier, und dann darf es auch mal pathetisch werden („God Bless America“ und „America The Beautiful“).
Mit „The Mockingbird“ geriet das Konzert dann in ruhigere Gewässer. Leise intonierte der Chor das Schlaflied aus dem 18. Jahrhundert und ließ sich vom Elmar am Piano mit perlenden Klavierklängen begleiteten.
Dann hatten sechs Männer ihren Auftritt und performten gekonnt den „Java Jive“. Herzlichster Applaus (auch von den Mädels hinter uns. Thank You!). Ein Medley aus Bernsteins „West Side Story“ beendete den ersten Teil.
Stilecht gab's in der Pause Budweiser und Cola mit Strohhalm, ehe der zweite Akt mit besagtem „Agnus Dei“ begann. Einleitende Worte von André stimmten das Publikum auf den klassischen Teil des Programmes ein.
Es war wunderbar still in der Alten Kirche, als die elegische Weise, unterstützt durch die Streicher, erklang. In der Pause nach dem Höhepunkt des Werkes gab es ein beeindrucktes „Boah“ im Publikum zu hören; einer(!) konnte sich nicht zügeln und klatschte mittendrin.
Nach intensiver Probenarbeit waren wir froh und glücklich, dass uns das anspruchsvolle Werk (Intonation, Atmen!!!) so gut gelang.
(Silke: „Ich habe das Gefühl, mir platzt der Kopf.“
Steffi: „Hast Du es mal mit chorischem Atmen versucht? Das hilft in den meisten Fällen.“)
Solistisch glänzten Susanne, Sophia und Johannes in Gershwins „Summertime“ und Ben in „What A Wonderful World“.
Dann Elmars arrangiertes Pop-Medley, welches von dem Frauenchor, begleitet von Band und den Streichern, mit „Bridge Over Troubled Water“ von Simon & Garfunkel begann. Der Schreiber dieser Zeilen stand mittig im Chor und konnte den ganzen Klangreichtum bewundern. Mädels: schön gesungen, Elmar: toll arrangiert (sooo kitschig, schöööön!).
Der Chor nahm im Folgenden Fahrt auf. „Hit The Road Jack“, „Everybody Needs Somebody To Love“, „Let The Sunshine In“: Spätestens bei dem Klassiker aus dem Musical „Hair“ hielt es keinen mehr auf den Stühlen.
Mit „New York, New York“ und drei Zugaben endete das Konzert nach gut zwei Stunden.
Dank an alle Aktiven auf der Bühne: den nie zu bändigenden und immer lächelnden Elmar, das virtuose Streicherensemble, die einfühlsame Band (Andreas, Andi und Eric), den ganzen Chor – und den vielen Helfern beim Kartenabreißen, Getränkeverkaufen, Beleuchten, Podest schleppen, dekorieren, aufräumen und was sonst noch so anfällt.
Dank natürlich auch an die Pfarre St. Sebastian und Bastian Rütten vom Förderverein Alte Kirche, die uns großzügig halfen.
Nach Meinung des Chronisten sind die Cross-Over-Projekte („From Byrd To Betasles“, „Ein deutsches Konzert“ und jetzt „The Great American Songbook“) echte Highlights unserer 20jährigen Chorgeschichte.
Aber allen Fans von KALOBRHI sei gesagt: Am nächsten Höhepunkt arbeiten wir schon…